Für das NLB-Team von Floorball Fribourg stand ein wegweisendes Wochenende an. Der Saisonstart konnte bis vor dem Wochenende nur knapp als genügend bewertet werden, dies obwohl man in jedem Spiel, ausser einem, bisher punkten konnte. Doch die Freiburger gerieten Spiel für Spiel immer wieder in Bedrängnis und mussten in den ersten sechs Spielen vier mal ins Nachsitzen, die Verlängerung, woraus drei Niederlagen reüssierten. Auffällig bis dahin war die fehlende Offensivdurchschlagskraft, erzielten die Freiburger in 6 Spielen doch gerade mal 29 Tore, was ligaweit zu den schlechtesten Werten gehörte.
Doch der letztjährige Topskorer Eino Pesu wollte dies am Samstag in Alterswil, wo die Saanestädter auf das Tabellenschlusslicht aus Davos trafen, ein für alle Mal ändern. Der Finne war Ausgangspunkt für vier der fünf Freiburger Tore und konnte dem Team so den Sieg quasi im Alleingang aufgleisen. Zu Beginn des Spiels war es aber mit Viktor Kopecky ein anderer Verstärkungsspieler, der nach wenigen Minuten das Heimteam in Führung schoss. Den zweiten Freiburger Treffer erzielte Loic Barbey mit einem sehenswerten Direktabschluss unter die Latte. Der Ball sprang direkt wieder aus dem Gehäuse heraus, doch die Saanestädter hatten Glück, dass der Schiedsrichter gut positioniert war und den Treffer sah. Doch eine knappe Zeigerumdrehung später erzielte der deutsche Verstärkungsspieler der Davoser nach einem Freistoss den Anschlusstreffer zum 2:1. Nach der Pause legten die Davoser mit einem Doppelschlag vor. Die Freiburger waren durchs Band nicht aufsässig, zielstrebig und energisch genug. Attribute, welche bereits seit dem Saisonstart phasenweise immer wieder schmerzlichst vermisst werden. Dadurch konnten die Davoser teilweise sogar das Spieldiktat übernehmen und die Freiburger einschnüren. Als Floorball Fribourg dies auf der anderen Site des Spielfeldes einmal gelungen ist, konnten die Bündner mit schnellen Kontern nach Freiburger Fehlern oft für Gefahr vor Perroulaz Tor sorgen. So war es auch nicht überraschend, dass die Davoser nach einem solchen Konter einen Penalty erhielten und diesen ausnutzen konnten zum zweiten Tor des Doppelschlages. Wenig später konnte Pilloud im Powerplay für die Saanestädter aber wieder ausgleichen. Kurz vor Ende des Drittels hatte Kopecky sogar die Möglichkeit den Führungstreffer via Penalty zu erzielen. Diese Gelegenheit konnte der sonst so treffsichere Penaltyschütze aber nicht nutzen. Somit ging das Spiel ausgeglichen in das letzte Drittel, beide Teams hatten gelegentlich gute Chancen und konnten je eine davon nutzen. Als bereits alles langsam auf eine weitere Verlängerung hindeutete, war es aber Pesu, der aus spitzem Winkel abzog, der Torhüter machte keine besonders gute Figur, liess den Ball vor dem Tor abprallen und Diem stand goldrichtig. Die Freiburger verhinderten dadurch eine weitere Verlängerung gegen einen schwächeren Gegner.
Am Sonntag begrüssten die Freiburger ihre Zuschauenden im Leimacker in Düdingen. Es war dann mit Lars Fasel auch ein Düdinger, welcher bereits in der dritten Minute einen Rebound nutzen konnte und den Führungstreffer vor „seinem“ heimischem Punlikum erzielen konnte. Dies wusste der derzeit treffsicherste Freiburger Verteidiger mit einem euphorischem Jubel zu geniessen. Doch auch im achten Spiel der Qualifikation fehlte dem Team der letzte Biss. Die klar schwächeren Tessiner konnten mitunter deswegen noch zum 1:1 ausgleichen. Doch dann nahm der Pesu-Zug Fahrt auf. Mit 2 Toren, einem Penalty davon, und einem Assist innerhalb 10 Minuten, schraubte er das Skore zusammen mit Joe Stirnimann auf 5:1. Diese Tore konnten die Saanestädter auch erzielen, weil sie etwas aufsässiger aus der Garderobe kamen und so die Abwehr von Gordola zu mehr Fehlern zwang. Auch der Torhüter der Gäste, welcher im letzten Drittel ersetzt wurde, machte nicht immer einen allzu guten Eindruck und trug zum klaren Resultat massgebend bei. Mit einem Powerplaytreffer kamen die Ticinesi nochmals auf drei Tore ran, doch mehr lag für das spielerisch limitierte Team nicht mehr drin. Vielmehr schafften es die Freiburger mit einfachen Spielzügen und Freistössen Schritt für Schritt weiter davonzuziehen. So dass am Ende sogar erstmals diese Saison ein zweistelliges Skore auf der Tafel zu sehen war. Jan Bernhards Tor zum 11:5 war der Schlusspunkt in diesem Spiel.
Die Freiburger konnten also wichtige sechs Punkte holen und bleiben somit trotz noch immer nicht hervorragenden Leistungen an den Spitzenteams der NLB dran. Weiter geht es für sie am nächsten Freitag gegen Ad Astra Obwalden und Sonntag zu Hause gegen Ticino, wo es nochmals wichtig wäre, weitere Siege einzufahren, damit sie sich vom Strich absetzen können.
Floorball Fribourg – I. M. Davos-Klosters 5:4 (2:1, 1:2, 2:1)
Turnhalle Alterswil, Alterswil FR. 237 Zuschauer. SR Brugger/Demierre.
Tore: 3. V. Kopecky (B. Zurich) 1:0. 15. L. Barbey (E. Pesu) 2:0. 16. L. Beyrich 2:1. 25. J. Kaartinen (S. Meier) 2:2. 26. J. Kaartinen 2:3. 30. S. Pilloud (E. Pesu) 3:3. 47. S. Pilloud (E. Pesu) 4:3. 54. S. Tanner 4:4. 59. B. Diem (E. Pesu) 5:4.
Strafen: keine Strafen. 1mal 2 Minuten gegen I. M. Davos-Klosters.
Floorball Fribourg – Regazzi Verbano UH Gordola 11:5 (3:1, 6:3, 2:1)
Leimacker, Düdingen. 320 Zuschauer. SR Fellinger/Müller.
Tore: 3. L. Fasel (L. Roulin) 1:0. 14. M. Nicoli 1:1. 15. E. Pesu (L. Barbey) 2:1. 19. E. Pesu 3:1. 23. J. Stirnimann (D. Hediger) 4:1. 23. S. Pilloud (E. Pesu) 5:1. 25. P. Hämäläinen (E. Lavonen) 5:2. 26. G. Mettler (J. Stirnimann) 6:2. 30. M. Nicoli (E. Lavonen) 6:3. 32. L. Münger (T. Lüthi) 7:3. 36. E. Pesu 8:3. 37. J. Prato (T. Bacciarini) 8:4. 39. S. Pilloud (E. Pesu) 9:4. 58. G. Mettler (D. Hediger) 10:4. 58. P. Hämäläinen (J. Mattila) 10:5. 59. J. Bernhard (L. Bacciarini) 11:5.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Floorball Fribourg. 4mal 2 Minuten gegen Regazzi Verbano UH Gordola.